Tennissaiten Wiki


Allgemeine Tipps:

 

Racket Wechsel  - Viele Spieler bleiben auch bei einem Schlägerwechsel der gleichen Härte treu,  frei nach dem Motto: "Ich hab schon immer mit 25kg bespannt". Da sich aber mehrere Faktoren auf die Härte des Saitenbetts auswirken, sollten Sie daher die nachfolgenden Punkte überprüfen und die Besaitungshärte dementsprechend nach oben oder unten anpassen.

Schlägerkopf:

Ein großer Kopf (z.B. ab 100 sqIn)

Ein kleiner Kopf (z.B. 95 sqIn)

= größerer Sweetspot + fehlerverzeihend

= weniger fehlerverzeihend, dafür präziser


Rahmenbreite:

Ein breiter Rahmen (z.B. 23-26mm)

Ein schmaler Rahmen (z.B. 20 mm)

= Höheres Powerlevel

= Mehr Kontrolle


Racket Gewicht:

Ein schwerer Rahmen (ab 315g)

Ein leichter Rahmen (unter 300g)

= höhere Durchschlagskraft und Stabilität

= manövrierbarer


Saitenbild:

offenes Saitenbild (16x15 / 16x19)

enges Saitenbild (z.B. 18x20)

= mehr Spin und höherer Abschlagwinkel

= kontrollorientiert, niedriger Abschlagwinkel


Saiten Wechsel  -  Saiten verlieren mit der Zeit an Elastizität. Bei der einen Saite geht das schneller, bei der Anderen langsamer. Generell sollte man seine Bespannung mindestens so oft im Jahr wechseln bzw. auffrischen, wie man durchschnittlich in der Woche spielt. Selbst wenn die Saite nicht reisst, verliert diese dennoch Ihre positiven Eigenschaften. Dies kann sich wie folgt bemerkbar machen:

 

- Saitenbett fühlt sich an wie ein Trampolin (viel zu viel Power, Saiten sind "ausgeleiert")

- Den Bällen fehlt die Länge, mehr Kraftaufwand nötig als sonst (Elastizität der Saiten ist hinüber)

- Wer einen empfindlichen Arm hat, könnte dies auch im Ellenbogen spüren.

 

In solchen Fällen wird es Zeit, die Saite herauszuschneiden und zu erneuern. Bei einem Wechsel von einer soften zur einer starren Saite (z. B. Wechsel von einer Synthetic Gut zu einem Polyester Monofilament),  empfehlen wir eine Spannungsreduktion von 5-10%,  um die höhere Steifigkeit zu kompensieren und vice versa.


Die richtige Saite finden:

 

Synthetic Gut (Kunstdarm)

 Einer der früher populärsten und sehr häufig verwendeten Saiten. Dieser aus Nylon hergestellte Saitentyp zeichnet sich durch seinen guten Mix an Spielbarkeit, Touch und dem erschwinglichen Preis aus. Diese Saitenart baut auf einen monofilen Nylonkern auf, welcher von einzelnen Strängen ummantelt wird. Dies führt zu einem meist knackigem Schlaggefühl, guter Spannungsstabilität und angenehmen Touch. 

Vorteile:

 

Nachteile:

- Allround Paket an Komfort, Power und Kontrolle

- günstiger Preis

- Haltbarkeit geringer (va. bei Topspin Spieler)

- Saiten verrutschen (stört einige Spieler)



 Multifilament

Während eine Synthetic Gut aus einem monofilen Kern und einer oder mehreren Aussenlagen besteht, besteht eine multifile Tennis Saite aus hunderten oder sogar tausenden einzelnen Mikrofasern, welche aus den unterschiedlischsten Materialien  bestehen können. Dazu wird diese noch mit einem wiederstandsfähigen Material ummantelt. Dieser Saitentyp ist dem Naturdarm am ehesten nachempfunden und bietet ein extrem armfreundliches, komfortables Gefühl, bei sehr guter Spannungsstabilität. 

Vorteile:

 

 

Nachteile:

 

- hohe Ballbeschleunigung, hoher Spin

- sehr armschonend und angenehm zu spielen

- geringer Spannungsverlust

Haltbarkeit geringer (va. bei Topspin Spieler)

- etwas höherpreisiger



Monofilament (Polyester)

Polyester Saiten sind besonders starre Saiten, welche speziell für ein Maximum an Kontrolle konzipiert wurden. Diese "Polys" bestehen aus einem einzelnen (monofilen) Polyesterstrang. Hauptsächlich eignet sich dieser Saitentyp für Saitenfresser und sog. "Hardhitters", welche die nötige Kontrolle für Ihre aggressiven und harten Topspin Schlägen brauchen. Bedingt durch die schnelle Zuschlaggeschwindigkeit wird durch diese Saite auch mehr Topspin generiert. Spieler mit empfindlichen Arm und Schulter,  sollten diese Saite aufgrund ihrer Steifigkeit eher meiden. Dem hinzuzufügen ist allerdings, dass die Industrie mittlerweile sog. "Co-Polyester" Saiten entwickelt, welchen durch spezielle Additive die Härte etwas genommen wird. Während synthetische Saiten (Synthetic Gut/Multifilament) eine hohe Spannungsstabilität haben und am Ende Ihres Lebenszyklus reissen, verlieren Polys sehr schnell an Spannung und können auch ohne Saitenriss "tot/am Ende" sein (Stichwort plastische Verformung). 

Vorteile:

 

 

Nachteile:

 

 

- hohe Längenkontrolle

- sehr guter Spin durch Snapback (bei schneller Zuschlaggeschwindigkeit)

- beste Haltbarkeit (Achtung: Nur bezogen auf das Reißen)

- Polys sind sehr steiff und belasten den Arm

- höherer und schnellerer Spannungsverlust

- Verliert Ihre Elastizität schnell, sodass nach einer gewissen Spielzeit (geschätzt 15 Std) die

   positiven  Eigenschaften verloren gehen.



Naturdarm

 Naturdarm wird in einem aufwändigem Verfahren aus Kuhdarm hergestellt und ist das Nonplusultra in Sachen Spielbarkeit, Touch und Spannungsstabilität. Ausserdem zeichnet sich diese Saite durch exzellentes "ball pocketing" (Einsinken des Balles in das Saitenbett) aus und ist aufgrund der geringen Steifigkeit oft die beste Wahl für Spieler mit Armproblemen. Hauptnachteil ist der doch sehr hohe Preis verglichen mit den anderen Typen. Für Spieler, bei denen aufgrund des Spielstils die Saite nur sehr selten reisst, kann dies trotzdem eine gute Investition sein.

 


Hybridbesaitung

Die Hybridbesaitung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Meistens werden hier zwei unterschiedliche Saitentypen für Längs -und Quersaiten kombiniert, um das Beste aus beiden Welten zu erhalten. So könnte man Längs eine haltbarere und steifere Polyester Saite verwenden und mit einer softeren Quersaite (z.B. Darm, Synt Gut oder Multifilament) das Saitenbett "aufweichen". Als Ergebnis erhält man eine ausgewogene Balance an Komfort und Kontrolle, bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensdauer. Selbstverständlich können auch die positiven Eigenschaften zweier unterschiedlicher Polyestersaiten vermischt werden.

 


Saitendurchmesser (mm/Gauge)

 

Generell lässt sich über den Durchmesser Folgendes sagen. Dünnere Durchmesser bieten eine verbesserte Spielbarkeit und höheren Spin, während dickere Durchmesser mehr Kontrolle liefern und ausdauernder sind.

 

Gauge

   15

   15L

   16

   16L

   17

   18

 

Millimeter

1,41 - 1,49

1,33 - 1,41

1,26 - 1,34

1,22 - 1,30

1,16 - 1,24

1,06 - 1,16